helles geräumiges Wohnzimmer mit gemütlichem Sofa vor großem Fenster mit Ausblick in die Natur

LUFTFEUCHTIGKEIT IN DER WOHNUNG:
WIE KANN ICH MEIN RAUMKLIMA VERBESSERN UND SCHIMMEL VERMEIDEN?

Ihre Wohnung ist nicht nur Ihr Zuhause, sondern auch ein Ort zum Wohlfühlen, Entspannen und Erholen. Mit einer optimalen Luftfeuchtigkeit in den Räumen Ihrer Wohnung sorgen Sie für ein gesundes, behagliches Raumklima – und beugen zudem effektiv möglicher Schimmelbildung vor. Doch wann genau ist die Luftfeuchtigkeit in einem Raum optimal? Und wie können Sie das Raumklima verbessern und Schimmel vermeiden? Das und mehr erfahren Sie in diesem Beitrag.

 

 

Das erwartet Sie: Themen rund um Luftfeuchtigkeit in der Wohnung

 

  1. Was ist Luftfeuchtigkeit – und welche Werte sind in Wohnungen normal?
  2. Normale Luftfeuchtigkeit in der Wohnung
  3. Raumklima verbessern: Tipps für optimale Luftfeuchtigkeit
  4. Schimmel vermeiden: So beugen Sie Schimmelbefall durch zu hohe Luftfeuchtigkeit vor
  5. FAQ – wir beantworten Ihre Fragen zu Luftfeuchtigkeit in der Wohnung

Was ist Luftfeuchtigkeit – und welche Werte sind in Wohnungen normal?

 

Wenn Sie in den Tropen oder Subtropen Urlaub machen, spüren Sie sofort bei Ankunft die hohe Luftfeuchtigkeit. Die relative Luftfeuchtigkeit liegt dort bei etwa 70 % bis 90 %. Für Faultiere und tropische Schmetterlinge wie den farbenfrohen Himmelsfalter   bedeutet dies das reinste Paradies. In der heimischen Wohnung hingegen kann eine zu hohe Luftfeuchtigkeit zum wahren Albtraum werden.

 

Bevor wir uns anschauen, was die optimale Luftfeuchtigkeit für die Räume Ihrer Wohnung ist, wollen wir zunächst einen Blick darauf werfen:

  • was genau eigentlich Luftfeuchtigkeit ist und
  • wie sich absolute und relative Luftfeuchtigkeit voneinander unterscheiden.

So unterscheiden sich absolute und relative Luftfeuchtigkeit

Der Begriff Luftfeuchtigkeit beschreibt, wie hoch der Wasseranteil in der Umgebungsluft ist. Dabei wird zwischen absoluter und relativer Luftfeuchtigkeit unterschieden. Die absolute Luftfeuchtigkeit gibt an, wie viel Gramm Wasser sich in einem Kubikmeter Luft befinden.

 

Etwas komplexer verhält es sich mit der relativen Luftfeuchtigkeit. Diese gibt an, wie viel Wasseranteil sich gerade in der Luft befindet – allerdings im Verhältnis dazu, wie viel Wasser die Umgebungsluft maximal bei einer bestimmten Temperatur aufnehmen kann.

Konkret gilt:
Je wärmer die Umgebungstemperatur ist, desto mehr Wasser kann aufgenommen werden. Somit bedeutet in Räumen eine relative Luftfeuchtigkeit von 50 %, dass die Raumluft bei gegebener Raumtemperatur zur Hälfte mit Wasser gesättigt ist.

Die absolute Luftfeuchtigkeit wird in g / m³ (Gramm pro Kubikmeter) gemessen – die relative Luftfeuchtigkeit hingegen in % (Prozent).

Für die Messung der Luftfeuchtigkeit in Wohnungen kommt üblicherweise die relative Luftfeuchtigkeit zum Einsatz.

Warum ist eine optimale Luftfeuchtigkeit in der Wohnung wichtig?

 

Die optimale Luftfeuchtigkeit in Ihren Räumen spielt gleich für mehrere Lebensbereiche eine wichtige Rolle.

Hier für Sie ein kleiner Überblick:

  • Gesundheit: Eine zu niedrige Luftfeuchtigkeit in Räumen trocknet die Schleimhäute aus. Eine zu hohe Luftfeuchtigkeit hingegen begünstigt die Bildung von Schimmelpilzen und Hausstaubmilben, was zu Allergien sowie Asthma und anderen Atemwegserkrankungen führen kann.
  • Schutz von Bausubstanz: Dauerhaft zu hohe Luftfeuchtigkeit kann der Bausubstanz schaden:  Tapeten, Putz und Wände leiden oftmals stark unter zu hoher Luftfeuchtigkeit in der Wohnung. Gerade in schlecht gelüfteten Winkeln oder direkt hinter Möbeln kommt es leicht zu Schimmelbildung.
  • Schutz von Möbeln: An die eigenen Möbel denken nur wenige, wenn es um optimale Luftfeuchtigkeit geht. Doch auch hier gibt es Auswirkungen: Bei zu trockener Luft können sich Holzteile verziehen oder gar reißen. Bei zu hoher Luftfeuchtigkeit im Raum kann das Holz aufquellen und schädlicher Schimmel entstehen.
  • Schutz von Kleidung: Auch Kleidung kann von Schimmelbildung betroffen sein. Insbesondere Naturfasern und Leder reagieren empfindlich – und so müssen m schlimmsten Fall echte Lieblingsteile wegen Schimmelbefall entsorgt werden.

Normale Luftfeuchtigkeit in der Wohnung

 

Allgemein gilt für Wohnungen mit Temperaturen zwischen 18°C und 22°C (Grad Celsius) eine relative Luftfeuchtigkeit von etwa 40 % bis 60 % als normal. Welche Temperatur und Luftfeuchtigkeit für einen Raum normal beziehungsweise optimal sind, variiert allerdings von Raum zu Raum. So unterscheiden sich zum Beispiel die optimale Luftfeuchtigkeit und Temperatur zwischen Schlafzimmer und Badezimmer.

Tabelle zur optimalen Luftfeuchtigkeit nach Raum


Zur Übersicht finden Sie hier eine Tabelle mit Werten zur optimalen beziehungsweise normalen Raumtemperatur und Luftfeuchtigkeit für die verschiedenen Räume Ihrer Wohnung:

 

Raum Normale Luftfeuchtigkeit Optimale Raumtemperatur
Schlafzimmer 40 % bis 60 % 16 bis 18°C
Wohnzimmer 40 % bis 60 % 20°C
Badezimmer 50 % bis 70 % 23°C
Küche 50 % bis 60 % 18°C
Kinderzimmer 40 % bis 60 % 20°C bis 22°C
Arbeitszimmer 40 % bis 60 % 20°C
Keller 50 % bis 65 % 10°C bis 15°C

So messen Sie die Luftfeuchtigkeit in Ihren Räumen

Person hält Hygrometer vor dem Fenster WERU

Um festzustellen, welche relative Luftfeuchtigkeit in Ihrem Schlafzimmer und anderen Räumen vorliegt, können Sie diese ganz einfach messen. Das passende Messgerät hierfür ist das sogenannte „Hygrometer“. Moderne Geräte zeigen neben der relativen Luftfeuchtigkeit im Raum oft auch die Temperatur und sogar Tendenzen an.

Wussten Sie übrigens schon, dass das erste Hygrometer im Jahr 1783 von Horace-Bénédict de Saussure demonstriert wurde?
Hierfür machte sich der Schweizer Naturforscher die wasseranziehenden Eigenschaften von menschlichem Haar zu nutze. Die Geschichte des Hygrometers ist allerdings sogar noch älter. Erste Vorgänger des späteren Hygrometers gehen nämlich auf keinen Geringeren als Leonardo da Vinci zurück, der an diesen bereits in den 1480er Jahren arbeitete.

Raumklima verbessern: Tipps für optimale Luftfeuchtigkeit


Um ein behagliches Raumklima in Ihrer Wohnung zu erschaffen, können Sie einiges tun. Zunächst stellt sich jedoch die Frage: Was sind überhaupt die Ursachen für zu hohe oder zu niedrige Luftfeuchtigkeit in den eigenen Räumen?

Zu hohe Luftfeuchtigkeit in Räumen: Ursachen und Lösungen


Wie bereits erwähnt, kann zu hohe Luftfeuchtigkeit in den eigenen Räumen nicht nur Ihr Wohlbefinden, sondern sogar Ihre Gesundheit negativ beeinträchtigen. Bemerkbar macht sich dies durch ein unangenehm drückendes Raumklima, die Vermehrung von Milben, Schimmelbildung sowie schließlich auch die Begünstigung von Atemwegserkrankungen und Allergien durch Schimmelsporen.

 

Die häufigsten Gründe und passenden Lösungen für zu hohe Luftfeuchtigkeit in Ihren Räumen verrät Ihnen die folgende Tabelle:

 

Mögliche Gründe für zu hohe Luftfeuchtigkeit in der Wohnung Lösungen bei zu hoher Luftfeuchtigkeit in der Wohnung
Unzureichendes Lüften im Winter Richtiges Lüften
Zum Trocknen aufgehängte Wäsche, Kochen ohne Dunstabzugshaube sowie häufiges / längeres Baden und Duschen Gezieltes Lüften in den betroffenen Räumen – oder bei entsprechendem Bedarf Klimaanlage oder Luftentfeuchter einsetzen
Feuchtigkeit in Kellerräumen vor allem bei Altbauten und schlechter Dämmung. Gezieltes Lüften, gegebenenfalls Luftentfeuchter verwenden oder bei Bedarf die notwendigen baulichen Maßnahmen ergreifen.
Unentdeckte Wasserschäden Ursache finden und Schaden beseitigen
Zu viele Zimmerpflanzen oder Aquarien, die die Luftfeuchtigkeit im Raum erhöhen Anzahl an Zimmerpflanzen reduzieren und ggf. vorhandene Aquarien abdecken.

Zu niedrige Luftfeuchtigkeit in Räumen: Ursachen und Lösungen


Auch eine zu niedrige Luftfeuchtigkeit in der eigenen Wohnung kann wie schon beschrieben unschöne Auswirkungen haben. Zu diesen gehören eine Zunahme an losem Staub, trockenere Haut und Schleimhäute sowie infolgedessen auch gesundheitliche Beeinträchtigungen wie Juckreiz, Ekzeme, erhöhte Erkältungsgefahr oder Bindehautentzündungen.

 

Häufige Ursachen und die zugehörigen Lösungen für eine zu niedrige Luftfeuchtigkeit in Ihrer Wohnung finden Sie in dieser Tabelle:

Mögliche Gründe für zu niedrige Luftfeuchtigkeit in der Wohnung Lösungen bei zu niedriger Luftfeuchtigkeit in der Wohnung
Starkes Heizen im Winter Sinnvolles Heizverhalten
Klimaanlagen oder Luftentfeuchter Klimaanlagen oder Luftentfeuchter moderat einsetzen oder ganz darauf verzichten
Ständiges Stoßlüften bei trockener Außenluft Richtiges Lüften passend zur Jahreszeit
Zu wenig Verdunstungsquellen (keine Zimmerpflanzen etc.) Passende Zimmerpflanzen oder geeignete Luftbefeuchter nutzen

Ihr Raumklima mit richtigem Lüften verbessern

Um das Raumklima in Ihrer Wohnung zu verbessern, spielt richtiges Lüften eine wichtige Rolle. Wie Sie am besten lüften, damit die Luftfeuchtigkeit in Ihrem Schlafzimmer und anderen Räumen optimal ist, hängt insbesondere von der richtigen Lüftungsdauer für die jeweilige Jahreszeit ab. Ebenso kommt es auf die Technik an, mit der Sie lüften.

 

Fenster kippen, querlüften oder stoßlüften – welcher Ansatz der beste ist und was Sie alles noch beim Lüften beachten sollten, erfahren Sie in unserem Beitrag zum Thema „Richtig lüften“.

Frau steht vor geöffnetem weißen WERU Fenster und genießt die frische Luft

Schimmel vermeiden: So beugen Sie Schimmelbefall durch zu hohe Luftfeuchtigkeit vor

Wenn Sie nicht gerade Camembert herstellen wollen, der zum Reifen eine relative Luftfeuchtigkeit von etwa 90 % bis 95 % benötigt, kann hohe Luftfeuchtigkeit in der Wohnung zum echten großen Problem werden. Konkret geht es hierbei um die Schimmelbildung. Während die Schimmelschicht beim beliebten Weichkäse absolut erwünscht ist, will in der eigenen Wohnung niemand Schimmel haben. Doch wie können Sie Schimmel vermeiden und Schimmelpilzen entgegenwirken?

Dauerhaft zu hohe Luftfeuchtigkeit ist eine der häufigsten Ursachen für Schimmelbildung. Um Schimmel zu vermeiden, gelten somit in erster Linie die gleichen Regeln wie zum Verhindern von zu hoher Luftfeuchtigkeit in den eigenen vier Wänden. Die passenden Ansätze finden Sie weiter oben in der Tabelle unter „Zu hohe Luftfeuchtigkeit in Räumen: Ursachen und Lösungen“.

Eine weitere Ursache für Schimmelbildung kann unter anderem auch falsche Möblierung sein – zum Beispiel, wenn sehr große Möbelstücke direkt an kalten Außenwänden stehen und so die Luftzirkulation behindern. Ein weiterer möglicher Grund für die Entstehung von Schimmel – konkret in Neubauten – ist die sogenannte „Neubaufeuchte“. In neu gebauten Immobilien befindet sich nämlich oft noch eine gewisse Restfeuchtigkeit vom Bau in Mauerwerk, Putz oder Estrich. Daher sollte hier unbedingt regelmäßig auf zu hohe Luftfeuchtigkeit und mögliche Schimmelbildung hin kontrolliert werden.

 

Um die Luftfeuchtigkeit in Ihrem Schlafzimmer, Bad und anderen Räumen stets im Blick zu haben – und Schimmel zu vermeiden – stellen Sie am besten Hygrometer an den passenden Stellen auf.

 

Und was, wenn sich doch einmal Schimmel gebildet hat?

Wie Sie Schimmel am Fenster entfernen können, erfahren Sie in unserem Beitrag Schimmel am Fenster.

FAQ – wir beantworten Ihre Fragen zu Luftfeuchtigkeit in der Wohnung

 

In diesem Abschnitt finden Sie Antworten auf häufig gestellte Fragen zum Thema Luftfeuchtigkeit in der Wohnung.

Was ist die optimale Luftfeuchtigkeit in Wohnräumen?

Die für einen Raum optimale Luftfeuchtigkeit unterscheidet sich von Raum zu Raum. So ist beispielsweise für den Keller eine andere Luftfeuchtigkeit normal als für das Schlafzimmer.
Generell gilt für Wohnungen bei Raumtemperaturen zwischen 18°C und 22°C eine relative Luftfeuchtigkeit von etwa 40 % bis 60 % als optimal. Details dazu, für welchen Raum welche Luftfeuchtigkeit normal ist, finden Sie in der Tabelle zur optimalen Luftfeuchtigkeit nach Raum.

Wie kann ich die Luftfeuchtigkeit in meiner Wohnung messen?

Ob die Luftfeuchtigkeit in Ihrer Wohnung optimal ist, können Sie ganz einfach mit einem Hygrometer messen. Hier zeigen modernere Geräte neben der relativen Luftfeuchtigkeit oftmals auch die Raumtemperatur sowie Entwicklungstendenzen an.

Welche Luftfeuchtigkeit ist ideal im Schlafzimmer?

Für das Schlafzimmer gelten eine relative Luftfeuchtigkeit von 40 % bis 60 % und eine Raumtemperatur von 16 bis 18°C als optimal.

Wie kann ich die Luftfeuchtigkeit in meiner Wohnung erhöhen?

Um die Luftfeuchtigkeit in Ihren Räumen zu erhöhen, können Sie folgendes tun:
•    Richtig lüften
•    sinnvoll heizen
•    Klimaanlagen oder Luftentfeuchter einsetzen  
•    Zimmerpflanzen oder Luftbefeuchter verwenden.

Wie kann ich die Luftfeuchtigkeit in meiner Wohnung senken?

Ist die Luftfeuchtigkeit in Ihrer Wohnung zu hoch, können Sie folgende Gegenmaßnahmen ergreifen:
•    richtig lüften
•    bei Bedarf eine passende Klimaanlage oder einen Luftentfeuchter verwenden
•    sofern erforderlich entsprechende bauliche Maßnahmen durchführen
•    die Anzahl vorhandener Zimmerpflanzen reduzieren und ggf. vorhandene Aquarien abdecken.

Welche Luftfeuchtigkeit ist im Badezimmer normal?

Im Badezimmer gilt eine Raumtemperatur von 23°C als optimal. Die normale Luftfeuchtigkeit liegt hier bei 50 % bis 70 %.

Das könnte Sie auch interessieren